Nach Arbeits-, Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft kehrt er 1949 schwer erkrankt aus Russland zurück. Dank der Unterstützung seiner Frau und seines Bruders gesundet er. Nach Auftragsmalerei findet Manfred Schatz Anfang der 50er Jahre endlich zu seiner wahren Bestimmung: das augenblickliche Erfassen der sich in ihrer natürlichen Umgebung bewegenden Tiere. Er geht nie zur Jagd, außer mit Pinsel und Palette. Für ihn sind Fotoapparat und Filmkamera tabu, sein einziges Hilfsmittel ist das Fernglas. Auf zahlreichen Reisen kehrt er immer wieder in die ihm so vertrauten Landschaften von Skandinavien, insbesondere Schweden, zurück. Erst in den 80erJahren besucht er nach langer Zeit seine Heimat, das im Krieg abgebrannte Pommerland am Stettiner Haff, um die Natur, die er schon als Kind geliebt hat, wieder zu erleben und in seiner Sichtweise auf der Leinwand umzusetzen. In Anlehnung an die Plein-air-Malerei der Impressionisten fertigt der Künstler in freier Natur Tierzeichnungen in Kohle und Landschaftsstudien in Öl. Aus diesen entwickelt er später im Atelier großartige, bewegende Ölgemälde. In seinen Bildern erleben wir Wildtiere in Augenblicken ihres Daseins, wie sie nur ein Manfred Schatz in seiner Art der impressionistisch überhöhten Darstellung zu zeigen verstand. Mit der Angriffs- und Fluchtbewegung der ihm eigenen Gestaltungsweise kommt auch seine Sorge um die Erhaltung der freilebenden Tiere und ihres vom Menschen bedrohten Lebensraums zum Ausdruck. Von seiner Angst um die Bewahrung unserer Welt zeugt auch das in den letzten Schaffensjahren des Künstlers entstandene Werk Die Anklage.